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1.1 Der Sinn des Lebens und die Liebe 6. Klasse
Was bedeutet es ein Mensch zu sein? Die Geschichte von Christophorus erzählt symbolisch, wie jemand zu seinem Lebenssinn findet und die Geschichte von Lucy zeigt, dass die grenzenlose Liebe weitergegeben werden kann.
Christophorus
Die Geschichte von Christophorus erzählt: Ein Mann will nur den Stärksten in der Welt dienen. Er macht sich auf die Suche. Zuerst diente er einem mächtigen König. Aber beim Lied eines durchreisenden Bänkelsängers beobachtet er, wie der König beim Wort „Teufel“ zusammenzuckt. Zur Rede gestellt, bekennt der König, dass er nur vor einem in der Welt Angst hat, vor dem Satan. Und ,,Phorus“, wie der fragende Mann genannt wird, macht sich auf die Suche nach dem Bösen. Er tritt in den Dienst eines gefürchteten Bandenchefs, der mit seiner Truppe raubend und mordend durch die Lande zieht. Bis auch der einem Kreuz am Weg ausweicht. Jetzt sucht Phorus nach dem, der noch stärker ist. Aber die Suche gestaltet sich schwierig. Erst ein Einsiedler gibt ihm den Hinweis, er solle die Menschen durch den angrenzenden reißenden Fluss tragen, weil er groß und stark sei. Dann diene er Christus, dem höchsten Herrn. Eines Nachts hört er eine Kinderstimme rufen: „Phorus, hol mich rüber!“ Vor seiner Hütte kann er aber niemanden finden. Erst beim dritten Ruf sieht er ein Kind, das er auf seine Schultern setzt. Im Wasser wird ihm die Last immer schwerer, das Wasser wird höher und höher; er fürchtet zu ertrinken und glaubt, die ganze Welt läge auf seinen Schultern. Phorus fragt. Wie kommt es, dass du so schwer bist?“
„Mehr als die Welt trägst du auf deinen Schultern“, sagt ihm das Kind, „du trägst den Herrn, der diese Welt erschaffen hat. Ich bin Jesus Christus, dem du in dieser Arbeit dienst.“ Und es drückt ihn unter Wasser und tauft ihn. Auf sein Geheiß hin steckt Christo-Phorus (= Christusträger) seinen Stab in den Boden, der am nächsten Morgen grünt und blüht und Früchte trägt.
(Auch im Buch der 6. Klasse „Religion belebt, S.155)
Die Liebe Gottes im Herzen
Lucy war Barmädchen. Schon seit Wochen hatte sie sich beim Patron die Erlaubnis ausbedungen, am Heiligen Abend in die Christmette gehen zu dürfen. So hatte sie es seit der Schulentlassung immer gehalten. Der Funke des religiösen Lebens aus dem Elternhaus war nie ganz erloschen. „Tschau“, sagte Lucy zu ihren Kolleginnen, als sie die Bar um 23 Uhr verließ. „Tschau, Lucy“, riefen ihr die Kolleginnen nach.
Als Lucy zurück in die Bar kam, brachte sie das Lächeln der Liebe Gottes aus der Christmette mit. Gleich wollte sie sich wieder an die Arbeit machen. Aber es wurde im Office ganz still, und alle Blicke richteten sich auf Lucy. Was war geschehen?
Lucy erzählte: Ich wollte mich an die Arbeit machen, da fragte ein Mädchen: ,,Sag, hast du kommuniziert?“ ,,Ja.“ ,,Also hast du den lieben Gott in deinem Herzen?“ „Gewiss.“ „So küss mich. Willst du?“ Ich küsste sie. Und die anderen riefen: ,,Und ich? Mich auch!“
Ich musste sie alle küssen ... Nie habe ich so reine Küsse gegeben, gelöst von allem menschlichen Fühlen. Nie sind auch Küsse so ehrfurchtsvoll, so fromm möchte ich sagen, empfangen worden wie jene.
Aufgabe
Übertrage die Geschichten in unsere Schule oder in deine andere Umgebung, wo es Menschen gibt, die
(1) nach dem Sinn des Lebens suchen und
(2) wo es Menschen gibt, die die grenzenlose Liebe weitergeben.