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BungeeJumpingDer Inhalt: Gott ist der Grund des Universums, der Grund der Evolution und der Grund, dass es Menschen gibt. Er ist das, worüber hinaus nichts Größeres denkbar ist. Er ist barmherzig und hat wegen der Freiheit der Menschen seine Allmacht und Allwissenheit eingeschränkt. Er hilft aber den Niedergedrückten wieder auf und ist in der Gegenwart wahrnehmbar und in der Kontemplation erlebbar. In der Poesie und in der Musik erfahren Menschen die Schönheit Gottes.

Die Bilder von Gott können verehrt werden, aber sollen nicht angebetet werden. So wie man sich von Gott kein fixes Bild machen soll, so soll man sich auch kein fixes Bild vom Ehepartner oder von anderen Menschen machen.

Gott hat sich in Jesus Christus und dem Heiligen Geist gezeigt. Er offenbarte sich als dreifaltiger Gott, Gott Vater erschafft das Universum, Gott-Sohn wird solidarischer Mensch, stirbt und steht auf. Gott-Heiliger-Geist ist die dritte göttliche Hypostase, die das Volk Gottes begleitet, Hilfe und Inspiration gibt, Mut und Liebe schenkt.

5. Klasse 2.1: Gott zeigt sich. Was hat das Ganze für einen Sinn? Warum gibt es mich? Was ist der Grund unserer Welt, unseres Kosmos? Diese Fragen lassen die Menschheit nicht los. Warum können wir überhaupt nach dem Grund von allem fragen? Wir können die Welt, die Natur und das Universum erforschen. Aber was der Grund von allem ist, bleibt der Erforschung verborgen. Denn der Grund ist logischerweise kein Teil dieser Welt. Was wäre, wenn sich der Grund von sich aus zeigt? Was wäre, wenn sich der Grund öffnen und offenbaren würde? Würden wir dem Grund glauben? Wir Christinnen und Christen glauben, dass sich der Grund gezeigt hat. Er hat sich Abraham, Mose, Sara (Mutter von Samuel) und anderen gezeigt. Er ist sogar ein Mensch wie wir geworden. Damit können wir Christen erkennen, was dieser Grund mit der Welt und uns vorhat. Er erlöst durch Jesus Christus von Aggression und Hass und befreit durch den Heiligen Geist von Einsamkeit und Verwirrung. .

 

 

5. Klasse 2.3: Ein sanfter Gott. Da die Königin Isebel dem Propheten Elija Rache geschworen hatte, flüchtete dieser nach Beerscheba und dann weiter in die Wüste. Dort trug ihm Gott auf, Elischa zu seinem Nachfolger, zu salben. Damit nicht genug soll er Hasaël zum künftigen König von Aram in Syrien und Jehu zum künftigen König von Israel salben. Gott kam nicht im Sturm und Gewitter zu ihm, sondern als »sanftes, leises Säuseln«. Gott wird nicht als gewalttätig, sondern als sanft erlebt. Auf Seite 131 (Buch Religion bewegt) wird die Geschichte von Elija erzählt, wie er alleine in die Wüste ging, sich unter einen Ginsterstrauch setzte und sich deprimiert den Tod wünschte. Er bittet Gott, ihm das Leben zu nehmen. Er sah sich nicht besser als seine Väter. Ein Engel brachte ihm aber Brot und Wasser und sagte: Steh auf und iss! Gott hat mit jedem Menschen etwas vor und beruft jeden.

 

 

5. Klasse 2.4: Kontemplation: Ein Mann merkte, dass er zwar viel meditierte, aber dass keine Beziehung zu Gott zustande kam. Da sagte er zu Gott: „Ich gebe dir Raum, Gott!“ Darauf merkte er, dass Gott zu ihm kam und den Raum in seinem Herzen füllte. Die größte Möglichkeit, die Freundschaft mit Gott zu leben bietet in unserer Kultur die Kontemplation, das Warten auf Gott in der Stille. Alles entsteht aus der einfachen Übung der Wahrnehmung der Gegenwart, der Stille, der Gegenwart Gottes und der Gnade der Erfahrung, wer wir wirklich sind.

 

 

6. Klasse 2.1: ChristInnen glauben, dass Gott etwas ist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. Formuliert hat das Anselm von Canterbury. ChristInnen glauben das, weil es Erfahrungen dazu gibt. Wichtige Erfahrungen machten die IsraelitInnen und gaben Gott Bilder und Vergleiche. Auch Jesus Christus erzählte seine Erfahrungen mit seinem Vater in Bildworten. Die ersten und späteren ChristInnen machten göttliche Erfahrungen mit Jesus, dem Christus, mit Gott-Vater, mit dem Heiligen Geist und gebrauchten dazu Bilder, um diese Erfahrungen auszudrücken. Hildegard von Bingen ließ diese ihre Erfahrungen als Bilder malen.
2.a. Beispiel: „Gott, du bist mein Arzt“ sagt eine trauriger Mann. „Ich habe meine Traurigkeit zu Gott gebracht und Gott hat meine Traurigkeit in Freude gewandelt.“ Warum war er traurig? Ist jemand gestorben? Wie hat Gott die Traurigkeit in Freude verwandelt? Beispiel: „Du bist mein Fels, Gott!“ sagte eine verfolgte Frau. „Ich wurde von den Feinden verfolgt und du hast mir einen wunderbaren Weg zu einem Felsen gezeigt, auf den ich mich flüchten konnte.“ Warum wurde sie verfolgt? Was wollten die Verfolger? Beispiel: „Ich bin der gute Hirte:“ sagt Jesus Christus. „Ich war verloren und Jesus kam zu mir und holte mich in sein Haus. Jetzt bin ich froh.“ sagte ein vorher verzweifelter Jugendlicher. Welche Erfahrung machte er mit Jesus Christus? Buch S. 60.

6. Klasse 2.1) Kein fixes Bild von Gott. Im Alten Testament steht in den 10 Geboten, dass wir uns kein geschnitztes Bild von Gott machen sollen. Die Israeliten machten sich einmal ein goldenes Kalb als Gott und Moses zerstörte es. In der Bibel wird gesagt, dass Gott den Menschen zu seinem Ebenbild gemacht hat. Jesus, der Sohn Gottes schärft uns ein: Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Gott identifiziert sich mit den Geringsten. Zu Weihnachten wird Gott ein Kind. Das Gottesbild ist das Kind von Betlehem. Als es groß wurde, sagte es: Wer mich sieht, sieht den Vater. Jesus ist das Bild Gottes. Die ersten Bilder, die die Christen von Jesus malten, waren Bilder vom guten Hirten. Das erste Bild von Gott-Vater war eine Hand, die aus einer Wolke kam. Dann gab es einen Streit, ob man von Gott Bilder malen darf. Es gab Christen, die zerstörten die Bilder von Jesus und der Gottesmutter Maria. Bis man sich darauf einigte, dass man Bilder nicht anbeten darf, sondern nur verehren. Christen beten zu dem, der in den Bildern dargestellt wird. Der Heilige Geist gibt den ChristInnen das Recht, Bilder von Gott zu verehren.
Das Gebot, kein Gottesbild zu machen wurde von Gott durch seine Menschwerdung und seine Sendung des Heiligen Geistes aufgehoben. Was bleibt, ist das Gebot, sich kein fixes Bild von Gott zu machen, denn er ist etwas, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. (S. 62 Buch Religion betrifft und 63)

8. Klasse 2.1: Ich ahne dich. Paul Zech beschreibt in seinem Gedicht „Ich ahne dich“ seine Gotteserfahrungen: Ich ahne Dich, ich fühle Dich, ja Du Gewalt bist wirklich da, und größer als ich glaubte. Wie ein Ertrinkender muss ich in Deine Haare mich krallen, dass nicht wieder Du entweichst. Und wo Du nur die Hände herzlich reichst, sah ich mich schon erfroren auf der Bahre. Ich bin mir selbst als Gegner hingebogen, um meine Kraft zu prüfen, die zu Dir hinstrebt. So sehr ist noch das Ungewisse laut in mir, daß ich nicht einmal Deinen Namen weiß, der schon geläufig ist dem stummen Tier. Ich weiß nur, daß ich Dich zu dem, was Du dem Unvernünftigen bist, zu mir herzu erflehe und der letzte bin im Kreis.

Zum Nachdenken:

„Eines Tages, ohne etwas zu beabsichtigen, saß ich einfach da, und da geschah das Wunder. In überwältigender Realität blühte ein neues Bewusstsein in mir auf, es ist unmöglich, dies genau zu beschreiben, aber eines lässt sich sagen: ich fühlte mich allen Menschen, der ganzen Schöpfung auf wunderbare Weise verbunden, empfand das Göttliche als Licht, als alles durchleuchtende Liebe.“
(Aus einem Brief. Entnommen aus: Religion bewegt. Religion AHS 5, IKF Wien 2007, S. 130)

Gott ist das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.
(Anselm von Canterbury)

Der resignierte Propheten Elija:
Elija geriet in Angst, machte sich auf und ging weg, um sein Leben zu retten. Er kam nach Beerscheba in Juda und ließ dort seinen Diener zurück. Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter. Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich. Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb. Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija? Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben. Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. ...
Der Herr sagte: ... salbe Hasaël zum König über Aram, Jehu ... sollst du zum König von Israel salben und Elischa ... salbe zum Propheten an deiner Stelle.
(1Kön 19,3-13.15.16)

„Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Johannesevangelium, Joh 14,9)
Bild: Der gute Hirte. Mosaik im Mausoleum der Galla Placidia, Ravenna, 1. Hälfte 5. Jh., Wikipedia, abg. 23.02.2016 https://de.wikipedia.org/wiki/Guter_Hirte#/media/File:Meister_des_Mausoleums_der_Galla_Placidia_in_Ravenna_002.jpg

Papst Franziskus wirft sich vor Altar nieder.
Karfreitagsliturgie im Petersdom am 18. April 2014 Franziskus:
Um 17.00 Uhr begann heute Nachmittag die Passion Christi im Petersdom mit dem Einzug von Papst Franziskus. … Im Verlauf der Liturgie folgte die Predigt des Päpstlichen Predigers Raniero Cantalamessa unter dem Vorsitz von Papst Franziskus. Cantalamessa sagte, der wahre Feind Gottes sei nicht der Teufel, sondern das Geld. Es sei nicht einer der vielen Götzen, sondern „der Götze“ schlechthin. Er sagte wörtlich: „Es ist ein Skandal, dass manche Leute Gehälter und Pensionen beziehen, die hundertmal größer sind als die derer, die für sie arbeiten, und dass diese Menschen sofort protestieren, wenn sich am Horizont auch nur die Möglichkeit abzeichnet, zugunsten einer größeren sozialen Gerechtigkeit auf etwas verzichten zu müssen.“
(Artikel von Maike Sternberg-Schmitz, im „Zenit“, abgerufen am 23.03.2016, https://de.zenit.org/articles/papst-franziskus-wirft-sich-vor-altar-nieder/)

Weiterführende Literatur: Gott in der Gegenwart wahrnehmbar und erlebbar (5.Klasse S. 44, 130), (8. Klasse S. 10, 124), Thomas Geierspichler und Handicap (5.Klasse S. 84), Wer ist Gott (5.Klasse S. 50), Musik für Menschen und Gott (5. Klasse), Gottesbilder durch die Inkarnation (6. Klasse S. 68), Das Gebet der Kontemplation (7. Klasse S. 162), Die Gemeinschaft der Dreifaltigkeit. ChristInnen beten zum Heiligen Geist. (8. Klasse S. 10, 124)