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Kategorie: Matura, mündliche Reifeprüfung (Ö) 24 Themen
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mosesandtheburningbushMose, die überragende Gestalt des AT, war ein bescheidener Mann, der im entscheidenden Augenblick, als Gott ihn dazu berief, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien, wider Willen zum Helden wurde. Mose wurde als Sohn des Leviten Amram und dessen Frau Jochebed in Ägypten geboren, als dort ein Pharao herrschte, der über die zahlreichen Nachfahren Josefs und seiner elf Brüder besorgt war, denn "wir müssen etwas unternehmen, damit sie nicht noch stärker werden. Sie könnten sich sonst im Kriegsfall auf die Seite unserer Feinde schlagen'" (Exodus 1,10). Der Pharao verurteilte die Hebräer zunächst zu Zwangsarbeit, dennoch wurden sie immer zahlreicher. Dann befahl er zwei Hebammen, alle Hebräerjungen sofort nach der Geburt zu töten, doch die beiden Frauen hielten sich nicht daran. Da auch dieser Plan fehlgeschlagen war, befahl der Pharao: "Werft jeden Jungen, der den Hebräern geboren wird, in den Nil!" (Exodus 1,22).

Zu Großem ausersehen

Moses Mutter konnte den Knaben verbergen, bis er 3 Monate alt war. Dann aber setzte sie ihn in einem Binsenkorb im Schilf am Nilufer aus. Seine Schwester Mirjam, die alles heimlich beobachtete, sah, wie die Tochter des Pharaos den Kleinen entdeckte, und bot sich an, eine hebräische Amme zu suchen, und kam mit Jochebed, der Mutter des Kindes, zurück. Die Pharaotochter, gab es der Amme, die es stillen sollte. Der Name Mose wird im Hebräischen als "der (aus dem Wasser) Herausgezogene" ausgelegt. Eines Tages sah Mose, wie ein Hebräer von einem Ägypter erschlagen wurde, worauf er zornerfüllt diesen tötete und die Leiche im Sand verscharrte. Am nächsten Tag erfuhr Mose, dass seine Tat bekannt werden könnte und floh auf die Sinaihalbinsel ins Land Midian. Auch dort setzte sich Mose für die Töchter des Priesters Jitro bei einem Brunnen gegen andere Hirten ein. Mose heiratete eine Tochter Jitros, Zippora und betreute die Herden des Priesters. 

Gott am Berg im brennenden Dornbusch

Bei seinen Wanderungen offenbarte sich Gott Mose auf dem Berg Horeb in einem brennenden Dornbusch. Ein Engel Gottes erschien ihm in einer lodernden Flamme. Gott selber kann man nicht sehen ohne dass man stirbt. Deswegen ist in der Flamme der Engel. Später, bei der Erneuerung des Bundes wird Moses als große Ausnahme nur den Rücken Gottes sehen können. Dass der Dornbusch nicht verbrannte, war ein Hinweis, dass dieses Brennen nicht von dieser Erde war (Exodus 3,1ff). Moses hörte, wie Gott seinen Namen rief: Mose, Mose! und er antwortete: Hier bin ich. Gott befahl ihm, seine Schuhe auszuziehen, denn der Ort sei heiliger Boden. Der heilige Bereich, in dem Gott sich offenbart, ist von der Welt und der Erde getrennt. Gott stellte sich vor: "Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs'" (Exodus 3,6). Moses verhüllte daraufhin sein Gesicht, weil er sich fürchtete, Gott anzusehen.

Göttlicher Auftrag

Gott sprach weiter über seine Wahrnehmung und was er gehört hat: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen un dihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihre Leid.
Gott spricht über seine Absicht: Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
Er gibt Mose einen großen Auftrag: Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
Moses zögert trotz aller Ehrfurcht mit der Ausführung von Gottes Befehl. Er sei einer solchen Verantwortung unwürdig. Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?
Gott gibt ihm eine Zusicherung: Ich bin mit dir.

Gott gibt seinen Namen preis

JHWHMoses möchte den Namen des Gottes der Väter wissen: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen?
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin hat mich zu euch gesandt.
Dieser Gott ist ein anwesender Gott. Er definiert sich durch eine Gegenwärtigkeit, eine Anwesenheit und auch ein Gott, der über sich sagt, dass er ist. Er denkt über sich nach, er reflektiert und weiß, dass er ist.  
Er gibt dem Mose die vier Buchstaben des Namens JHWH, das die Historiker mit Jahweh oder Jahwe übersetzen: So sag zu den Israeliten: JHWH, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.
Dieser Name mit den vier Buchstaben besteht aus Konsonanten. Da die Vokale des Namens fehlen deutet darauf hin, dass Gott sich einerseits zeigt, andererseits verhüllt. Das Fehlen der Vokale ist für die alte hebräische Schrift durchgängig. Sie hat dadurch die Eigenschaft als Gottesmedium. Durch sie spricht Gott zu den Menschen.

Moses bekommt genauere Anweisungen von Gott: Geh, versammle die Ältesten Israels und sag ihnen: JHWH, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut. Da habe ich gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens hinaufführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

Auch dem Pharao wird der Name genannt


Gott beauftragt Mose mit den Ältesten zum Pharao zu gehen: Wenn sie auf dich hören, so geh mit den Ältesten Israels zum König von Ägypten; sagt ihm: JHWH, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Und jetzt wollen wir drei Tagesmärsche weit in die Wüste ziehen und JHWH, unserem Gott, Schlachtopfer darbringen.

Gott weiß, dass es nicht leicht gehen wird: Ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht ziehen lässt, es sei denn, er würde von starker Hand dazu gezwungen.

Mose hat Bedenken

Mose zaudert: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: JHWH ist dir nicht erschienen?
Gott setzte jetzt Zeichen und Wunder ein: Der Stock wurde in Moses Hand zur Schlange, seine Hand überzog sich mit Aussatz und wurde dann wieder gesund.
Mose hat Bedenken, er sei "im Reden viel zu schwerfällig und unbeholfen" (Exodus 4,10).
Deshalb, so erwiderte Gott, werde ihm sein älterer Bruder Aaron beistehen und für ihn sprechen.

Aufbruch nach Ägypten

Nun gab Mose endlich nach und brach mit seiner Familie nach Ägypten auf. Inzwischen hatte Gott Aaron befohlen, Mose entgegenzugehen.

Moses Bemühungen waren zunächst erfolglos. Es gelang ihm zwar, die Ältesten seines Volkes zu überzeugen, dass er Gottes Gesandter war, aber noch stand der Kampf mit dem Pharao bevor, bis dieser sie ziehen ließ. Sie sagten dem König, der Herr, der Gott Israels, sei ihnen erschienen und deshalb wollten sie "drei Tagesreisen weit in die Wüste gehen und ihm dort Opfer darbringen" (Exodus 5,3). Der Pharao erwiderte, dass er keinen Herrn kenne. Er befahl, die Israeliten noch härter arbeiten zu lassen, und fortan mussten sie auch das für die Ziegelherstellung notwendige Stroh selbst sammeln. Die Israeliten warfen Moses und Aaron nun vor, dass sich die Lage des Volkes seit ihrer Ankunft verschlechtert hatte. Da wandte sich Mose an Gott: "Herr, warum handelst du so schlecht an deinem Volk? Wozu hast du mich überhaupt hierhergeschickt?'" (Exodus 5,22). Gott erneuerte aber seine Zusage, die Israeliten zu befreien aber die Israeliten glaubten Moses nicht, „so erschöpft waren sie von der harten Arbeit; sie waren völlig entmutigt" (Exodus 6,9).

Die ägyptischen Plagen

Die zwei Männer beschlossen, dem Pharao an seinem Hof entgegenzutreten und den freien Abzug der Israeliten zu fordern. Selbst nachdem Aaron durch Wundertaten seine Überlegenheit über die ägyptischen Zauberer bewiesen hatte, gab der Pharao nicht nach. Danach ließ Gott die Ägypter seine Macht durch zehn Plagen spüren. Als erstes verwandelte Aaron den lebenspendenden Nil und alle Gewässer in Blut. Dies und die nächsten acht Plagen - Frösche, Stechmücken, Ungeziefer, Viehpest, Geschwüre, Hagel, Heuschrecken und Finsternis - spiegeln die Phänomene des Orients wider. Der Pharaos willigte ein, sie gehen zu lassen, allerdings durften sie ihre Herden nicht mitnehmen. Damit war Mose aber nicht einverstanden. Die letzte und schlimmste Plage brachte die Rettung. Es sollte jede Erstgeburt der Ägypter getötet werden. Zur Rettung ihrer Kinder sollten die Israeliten am Vorabend ein Lamm opfern und mit dessen Blut die Türpfosten des Eingangs bestreichen, damit Gott ihren Glauben erkennen kann. Daran erinnert das Passafest (Pessach): "Dieser Tag soll euch ein Gedenktag sein, der in allen kommenden Generationen als Festtag für mich gefeiert wird. Das ist eine Anweisung für alle Zeiten" (Exodus 12,14). Es wird zum Osterfest der Christenheit.

Um Mitternacht tötete Gott alle Erstgeborenen Ägyptens, auch den ältesten Sohn des Pharaos. Entsetzt ließ der Monarch Moses und Aaron rufen und drängte sie, das Land mit ihrem Volk und den Herden sofort zu verlassen. Der Aufbruch der Israeliten erfolgte so überstürzt, dass sie nicht einmal Zeit hatten, den Brotteig (Sauerteig) gehen zu lassen. Daran erinnert das 7tägige Fest der ungesäuerten Brote, das mit dem Passamahl (Seder) beginnt.

Der Weg ins Gelobte Land

Exodus1Gott begleitete die Israeliten, indem er "tagsüber in einer Wolkensäule ... und nachts in einer Feuersäule" (Exodus 13,21) vor ihm herging. Sie erreichten das Schilfmeer, ein See oder ein sumpfiges Gelände nördlich vom Golf von Suez. Mittlerweile bedauerten die Ägypter den Verlust ihrer Zwangsarbeiter und beschlossen, sie zurückzuholen. Der Pharao setzte mit einem Heer und mit seinen Streitwagen den Israeliten nach. Als diese die heranrückenden Ägypter sahen, machten sie Moses für ihre Lage verantwortlich: "Wir wären besser Sklaven der Ägypter, als dass wir hier in der Wüste umkommen!'" (Exodus 14,12). Da sagte Gott zu Mose, er solle seinen Stab über das Meer halten. Als sich dann Gottes Wolkensäule zwischen die Israeliten und ihre Verfolger stellte, setzte ein kräftiger Ostwind ein, der "das Wasser zurücktrieb .... Das Wasser teilte sich, es stand auf beiden Seiten wie eine Mauer, und die Israeliten gingen trockenen Fußes mitten durchs Meer" (Exodus, 14,21.22). Die Ägypter versuchten, ihnen zu folgen, aber ihre Streitwagen blieben im Schlamm stecken. Bei Tagesanbruch streckte Mose auf Gottes Geheiß seine Hand über das Meer aus, worauf die Wassermassen über die Reiter und die Soldaten zusammenstürzten. Nun stimmten die dankbaren Israeliten ein Loblied zum Ruhm Gottes an: "Mit meinem Lied will ich den Herrn besingen, der seine große Macht erwiesen und Ross und Mann ins Meer geworfen hat!" (Exodus 15,1).

Himmlisches Manna

Als ihre Wasservorräte zu Ende gingen, fanden sie welches, das aber bitter schmeckte, so dass sie zu murren anfingen. Da zeigte Gott Mose ein Stück Holz. Als dieser es ins Wasser warf, wurde es trinkbar. Bald wurden auch die Nahrungsvorräte knapp, und die Menschen begannen zu klagen, dass sie lieber bei den Fleischtöpfen in Ägypten geblieben wären. Gott ließ durch Mose verkünden, er werde "Brot vom Himmel regnen lassen" (Exodus 16,4), Manna, eine nach Honig schmeckende Speise, die jeden Morgen auf dem Boden zu finden war. Gott schenkte ihnen Wachteln, die sich bei den Israeliten niederließen. Als während der Wanderung wieder das Wasser ausging und sie fürchteten zu verdursten, schlug Mose mit seinem Stab gegen einen Felsen und daraus sprudelte Wasser hervor.

Als die Israeliten den Berg Sinai erreichten, den Gott als Ziel ihrer Flucht aus Ägypten ausersehen hatte, sollte der Bund geschlossen werden, der die ethisch-religiöse Grundlage des Volkes Israel bildete. In Feuer und Rauch unter Donnergrollen und Beben stieg Gott vom Himmel zum Berg herab. Die Israeliten erzitterten vor Angst, Mose aber stieg auf den rauchverhüllten Gipfel und empfing das Gesetz Gottes, das das Leben der Israeliten regelte.

Das Gesetz Gottes

Die erste Vorschrift - "Neben mir gibt es für dich keine anderen Götter" (Exodus 20,3) - ist die Grundlage aller nachfolgenden Gebote. Dieses und die beiden nächsten Gebote handeln von der Beziehung der Menschen zu Gott; die restlichen sieben betreffen die Beziehungen der Menschen untereinander. Mose blieb 40 Tage und Nächte auf den Gipfel und empfing die Steintafeln mit den Zehn Geboten und alle anderen Gesetze für das religiöse und weltliche Leben der Israeliten sowie Anleitungen, wie ein Heiligtum und die Bundeslade anzufertigen seien. Mose wurden auch die Pflichten und Rituale genannt, welche die Priester zur Verehrung Gottes einhalten müssten, da Aaron und seine Söhne die erste Priestergeneration der Leviten stellen sollten.

Die Zehn Gebote

Die 10 Gebote werden im Alten Testament zweimal genannt: Exodus 34,28 und Deuteronomium 4, 13. Sie sind die Urkunde des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. Sie werden in der katholischen und lutherischen Kirche anders gezählt als in der orthodoxen und in der reformierten Kirche.
Sie werden auch in zwei Teilen gelesen. Es werden drei Gottesgebote und sieben Menschengebote unterschieden. Über dem ersten Teil steht das Gebot „Du sollst Gott lieben“ und über dem zweiten Teil steht das Gebot „Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst“. Das erste Gebot und die zwei letzten Gebote bilden eine Klammer, bei der es um die Sehnsucht und das Begehren von uns Menschen geht. Wer seine Sehnsucht auf Gott richtet, begehrt nicht seines Nächsten Ehepartner und seines Nächsten Hab und Gut.
1. Teil:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten befreit hat.
1. Gebot: Du sollst neben mir keine anderen Götter haben und du sollst kein Gottesbild anbeten.
2. Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gebot: Gedenke des Tags des Herrn und halte ihn heilig.
2. Teil:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
4. Gebot: Ehre Vater und Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
5. Gebot: Du sollst nicht morden.
6. Gebot: Du sollst nicht die Ehe brechen.
7. Gebot: Du sollst nicht stehlen.
8. Gebot: Du sollst nicht falsch aussagen.
9. Gebot: Begehre nicht deines Nächsten Ehepartner.
10. Gebot: Begehre nicht deines Nächsten Gut.

Widerstand gegen Gottes Bund: Das goldene Kalb 

Golden Calf stained glassUnterdessen hatte das Volk den Glauben an Gott verloren. Beunruhigt über Moses Ausbleiben, forderten sie von Aaron: "Mach uns einen Gott, der uns schützt und fuhrt" (Exodus 32,1). Aaron sammelte von den Leuten alle goldenen Ohrringe, schmolz sie ein und goss daraus das Standbild eines jungen Stieres. Mit zwei Steintafeln, auf die Gott das Bundesgesetz geschrieben hatte, kehrte Mose zu den Israeliten zurück. Als Mose das Stierbild und die tanzenden Israeliten sah, packte ihn der Zorn, und zum Zeichen, dass sie den Bund mit Gott gebrochen hatten, zerschlug er die Gesetzestafeln. Das Götterbild ließ er einschmelzen. Moses musste nochmals die Zehn Gebote für Israel am Berg aufschreiben. Damit hatte Gott seinen Bund mit Israel erneuert. Als Mose nach 40 Tagen hinabstieg, sahen die Menschen das Leuchten auf seinem Gesicht. Gottes Herrlichkeit hatte Moses Antlitz verklärt, und sooft dieser von nun an zu seinem Volk sprach, verhüllte er sich, "denn die Israeliten konnten das Leuchten auf seinem Gesicht nicht ertragen" (Exodus 34,35).

Das heilige Zelt sollte ein Zeichen der Gegenwart Gottes sein. Angeführt von Josua, leisteten die Israeliten heftigen Widerstand gegen die Amalekiter. Solange Mose, der die Schlacht von einer Anhöhe aus beobachtete, die Hand mit dem Stock hochhielt waren sie im Vorteil.

Die bronzene Schlange

Als giftige Schlangen das Volk bissen, flehte Moses zu Gott, der Hilfe anbot: "Fertige eine Schlange an und befestige sie oben an einer Stange. Wer gebissen wird, soll dieses Bild ansehen, dann wird er nicht sterben!" (Numeri 21,8).

Vor seinem Sterben bat Moses Gott, für einen Nachfolger zu sorgen. Gottes Wahl fiel auf Josua als Anführer und das Priestertum sollten die Nachkommen Aarons ausüben.

Schau ins Gelobte Land

Mose war 120 Jahre alt, als er sein Ende nahen fühlte. Gott sprach: „Steig auf den Gipfel des Berges Pisga und schau nach allen Seiten, da kannst du das Land aus der Ferne sehen“ (Deuteronomium 3,26-27). Mose stieg auf den Berg Nebo und Gott stand bei ihm, als er seinen Blick über die endlose Weite des gelobten Landes schweifen ließ. Mirjam und Aaron waren bereits tot, als Mose starb und in einem Tal von Moab beigesetzt wurde. „Nie mehr gab es in Israel einen Propheten wie Mose, mit dem der Herr Auge in Auge gesprochen hat. Kein anderer Prophet hat solche erstaunlichen Wunder getan wie er" (Deuteronomium 34,10-11).

Moses mit Jesus am Berg

Zu den denkwürdigsten Ereignissen im Wirken Jesu zählt die in den Evangelien enthaltene Szene mit Jesus, der seine drei engsten Jünger "auf einen hohen Berg" (Mt 17,1) führte. Dort wurde er zu einer gleißend hellen Lichtgestalt verklärt, und die von Ehrfurcht ergriffenen Jünger sahen, wie er mit Mose und dem Propheten Elija sprach. Moses tritt im NT als Vorgänger Jesu auf und als Mittler - über die Jahrhunderte hinweg - in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Mit Jesus erfüllt sich die göttliche Verheißung, die Mose auf dem Berg Sinai durch den Bund mit Gott offenbart wurde.

 

Zum Überlegen:

Das Glaubensbekenntnis des heimatlosen Aramäers
Sklaven heuteDu aber sollst vor dem Herrn, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk. Die Ägypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos und legten uns harte Fronarbeit auf. Wir schrien zum Herrn, dem Gott unserer Väter, und der Herr hörte unser Schreien und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedrängnis. Der Herr führte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter großem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Ägypten, er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du mir gegeben hast, Herr.
Wenn du den Korb vor den Herrn, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem Herrn, deinem Gott, niederwerfen. Dann sollst du fröhlich sein und dich freuen über alles Gute, das der Herr, dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat: du, die Leviten und die Fremden in deiner Mitte.
(Dtn 26,5-10 Textquelle: Einheitsübersetzung https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/dtn26.html abgerufen 9.4.2016)

SklavereiDie Arbeit der Menschenrechtsorganisation IJM.
Größte Befreiung in der Geschichte von IJM: 564 Menschen in Indien aus Sklaverei befreit.
In Zusammenarbeit mit der indischen Polizei konnten wir in Chennai vergangene Woche  564 Menschen aus Sklaverei befreien, darunter über 200 Kinder. Sie wurden in derselben Ziegelei festgehalten, in der IJM bereits 2011 über 500 Menschen aus Sklaverei befreit hatte. Der Fabrikbesitzer wurde damals nicht verurteilt. In unserer großen Freude über die größte Befreiung in unserer Geschichte wird uns besonders deutlich: Sklaverei kann nur beendet werden, wenn geltende Gesetze sich wirklich durchsetzen und Täter verurteilt werden. Dafür stehen unsere Anwälte jetzt ein.
(Bild- und Textquelle: IJM, internationalen Menschenrechtsorganisation International Justice Mission gegen Sklaverei. Befreiung gelang am Mittwoch, 6.4.2016 http://ijm-deutschland.de/groesste-befreiung-der-geschichte-von-ijm/, abgerufen am 10.4.2016)

Sklaverei ist in vielen Ländern noch unter der Hand eine Gegebenheit. Die Sklaverei hat Ursachen und die Retter sind motiviert.

Die Berufung Moses durch den anwesenden Gott und die Berufung aller Menschen.
„Er (Gott) will, dass alle Menschen gerettet werden.“
(1 Timotheus 2,4, NT, Textquelle: Einheitsübersetzung https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1tim2.html#4 abgerufen 9.4.2016)

Der anwesende Gott und der anwesende Mensch.
So darf … auf unsere Ausgangsfrage „Wo bist du, Gott?“ geantwortet werden: „Gott ist da, aber wo bist du?“
(Textquelle: Willibald Sandler, Gott ist da, aber wo bist du? Nr. 108, abgerufen am 10.4.2016 https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/1041.html#_ftn73)

Thesen zur Anwesenheit Gottes.

  1. Gott hilft allen Menschen, aber sie merken es nicht.
  2. Gott hilft nur den Menschen, die glauben.
  3. Gott beruft, einige öffnen ihr Herz, einige verschließen ihr Herz.
  4. Menschen suchen Gott, aber Gott ist ohnehin da.

(Thesen von Johannes Daxbacher, dem Autor der Themenbereiche)

 

Weiterführende Literatur: Offenbarung Gottes am Berg Sinai und Exodus (6. Klasse S. 52, 68), Amazing Grace und die Sklavenbefreiung (5. Klasse)