Blue Flower

Christus schenkt sich als ganz Mensch und ganz Gott den Gläubigen in den Sakramenten

Zwei zentrale Glaubenspositionen werden in der Geschichte prägend: Es sind das die Überzeugungen,
(a) dass einerseits Jesus ganz Mensch und ganz Gott ist und die zweite Person oder Hypostase in Gott ist (Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist) und
(b) dass andererseits durch ihn und seine Sakramente ein Gnadenstrom auf die Menschen fließt. Diesen zweiten Aspekt hat Augustinus von Hyppo betont indem erkannte, dass die Sakramente von der Disposition des Sakramentenspenders zu trennen sind. Das Konzil von Trient (1545 bis 1563) sah dann die Sakramente allein als Werk, durch das die Gnade fließen konnte (ex opere operato) und der oder die Empfangende mit Gott in Kontakt kommt. Allein der Vollzug zählt.

a) Christologische Positionen der ersten Christen, 6. Klasse, 6.

Nach der Auferstehung Jesu und dem Pfingstfest mit dem Erlebnis des Heiligen Geistes war für die ersten Christinnen und Christen, die auch Jüdinnen und Juden waren, klar, dass Jesus der von den Propheten vorausgesagte Messias, der Gesalbte Gottes war. Die Propheten haben vorausgesagt, dass er zur Rechten Gottes sitzen und die Völker richten wird. Die Führer des Volkes haben ihn nicht erkannt und den Römern ausgeliefert. Er hat sich nicht gewehrt und einen Gott gezeigt, der Liebe und Hingabe ist. Am Kreuz sagte er zu seinem himmlischen Vater: "In deine Hände befehle ich meinen Geist."  Gott_Vater hat ihn auferweckt und er hat sich den Jüngerinnen und Jüngern in Gotteserscheinungen (Theophanien) gezeigt.

Jesus hatte, so haben die Jüngerinnen und Jünger erlebt, ein sehr inniges Verhältnis zu Gott gehabt, den er mit Abba, Papa, Väterchen anredete. Das war unüblich. Dass der Messias Sohn Gottes ist, war von Anfang an klar. Ob er dabei aber Gott war, war in den ersten Jahren keine Frage. Als immer mehr Griechen den christlichen Glauben annahmen, wurde die Frage nach der Art eines Gottes, der in sich einen Sohn und einen Heligen Geist hat, gestellt. Für alle war klar, dass der Heilige Geist Gott war. Aber ob der Messias Jesus, der Sohn Gottes, auch Gott ist, war jetzt die Frage. Eine Antwort gab die die Johannesgemeinde im Johannesevangelium ganz am Anfang: Jesus war das Wort vor allem Anfang (Joh1,1).

Es gab in den ersten Jahrhunderten eine sehr starke modische philosophische Richtung, die von der Schöpferfunktion Gottes ausging und Jesus als perfekt geschaffenen Menschen erklärte. Der Gründer dieser Lehre, Arius, lehnte die Gottheit Jesu ab. Es gab auch die Überlegung, die Menschheit Gottes abzulehnen und Jesus nur einen Scheinleib zuzugestehen. Aber die stärkere Bewegung war der Arianismus, der auch nach dem Tode von Arius viele Bischöfe vertraten.

NicaeumZuerst wurde diese Auffassung am Konzil von Nizäa 325 verurteilt. (Bild) Später durch die Konzilien von Konstantinopel 381 und Ephesos 431 bestätigt.
Das Ergebnis von Nizäa lautete:
Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist, das heißt: aus dem Wesen des Vaters, Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater (homoousion to patri); durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist; der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen und Fleisch geworden ist, Mensch geworden ist, gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist, aufgestiegen ist zum Himmel, kommen wird um die Lebenden und die Toten zu richten; Und an den Heiligen Geist.

Die nächste Frage entstand, als man sich fragte, wie das Verhältnis der göttlichen Natur und der menschlichen Natur sei. Der Nestorianismus mit seinem Begründer, dem Patriarchen Nestorius von Konstantinopel verwendete unglückliche Ausdrücke zur Erklärung, sodass einige annahmen, er meine in Jesus seien zwei Personen, eine göttliche und eine menschliche. Auch lehnte er es ab, Maria als Gottesgebärerin anzusehen. Es kam 431 zu einem Konzil in Ephesos, wo der Nestorianismus verurteilt wurde und Maria als Gottesgebärerin bestätigt wurde. Da die Diskussion aber weiterging mussten sich die Bischöfe nach zwanzig Jahren wieder treffen und da kam es 451 in Chalcedon zu einer klaren Aussage: Es beschrieb Christus Jesus als wahren Gott und wahren Menschen zugleich, und zwar „unvermischt und ungetrennt“. Jesus Christus ist ganz Mensch und ganz Gott. Diese Einheit von den zwei Naturen ist bei Jesus eine Hypostase. Für Hypostase wird das Wort Person gebraucht. Der eine Gott zeigte sich in drei Hypostasen (Personen), in Gott-Vater, Gott-Sohn-Jesus und Gott-Heiliger-Geist.
In Chalcedon ist das große Glaubensbekenntnis wieder vorgelesen worden.

Es wird auch Nicäno-Konstantinopolitanum genannt:
Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater (und dem Sohn) hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.
Die Christenheit sieht sich in diesen Diskussionen und Überlegungen vom Heiligen Geist geführt, wie es Jesus versprochen hat: Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. (Joh 16,13)

  1. b) Augustinus 6. Klasse, 6

Augustinus4Augustinus wurde 354 in der nordafrikanischen Stadt Thagaste geboren. Die Mutter Monica war Christin; sie hat Augustinus christlich erzogen, aber nicht taufen lassen. Seine Muttersprache war das Lateinische; später erwarb er grundlegende Kenntnisse des Griechischen. Er besuchte die Schulen und studierte Rhetorik in Karthago. Er lebte 15 Jahre lang mit einer Frau, die einen gemeinsamen Sohn gebar, der den Namen Adeodatus („Der von Gott Gegebene“) erhielt.

Er las Cicero, der für ihn die Liebe zur Philosophie erweckte. Er wandte sich der Sekte der Manichäer zu, die den Gott des AT ablehnten. Von Rom aus wurde er nach als Rhetorikprofessor nach Mailand berufen, wo er die öffentlichen Ehrenreden auf Kaiser und Konsuln zu halten hatte. Als seine Mutter in Mailand eintraf, entschied er sich, sich katholisch taufen zu lassen. Auf Drängen seiner Mutter trennte er sich von seiner Lebensgefährtin, die nach Nordafrika zurückkehrte. Der gemeinsame Sohn blieb bei Augustinus. Er verlobte sich mit einer Frau, lebte aber zwei Jahre lang mit einer anderen Frau zusammen. In Mailand lernte er den dortigen Bischof Ambrosius kennen. Augustinus studierte die neuplatonische Philosophie und die Schriften des Paulus. Er geriet jetzt in eine intellektuelle, psychische und körperliche Krise und gab seinen Beruf auf. Den Wendepunkt bildete, am 15. August 386, ein religiöses Erlebnis, das als „Bekehrungserlebnis“ bezeichnet wird:

In einem Zustand religiöser Unruhe und Ungewissheit verließ er das Haus, in dem er in Mailand zu Gast war, und ging, gefolgt von seinem Freund Alypius, in den Garten. Als ihm sein religiöses Elend klar wurde, brach er in Tränen aus, entfernte sich von Alypius, legte sich unter einen Feigenbaum, weinte und sprach zu Gott. Plötzlich hörte er eine Kinderstimme, die immer wieder rief: „Nimm und lies!“ (Tolle lege!) Da er etwas Ähnliches über den Wüstenheiligen Antonius gelesen hatte, verstand er, was gemeint war: Gott gab ihm den Befehl, ein Buch aufzuschlagen und die Stelle zu lesen, auf die sein Blick als erste fallen würde. Er ging zu Alypius zurück, schlug die Paulusbriefe auf, die er bei ihm hatte liegen lassen, und las: „Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so sehr für euren Leib, dass die Begierden erwachen.“ (Römer 13,13-14). Nach dem Lesen dieser Stelle strömte das Licht der Gewissheit in sein Herz. Alypius las den darauf folgenden Vers: „Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten.“ (Römer 14,1); Alypius bezog das auf sich und schloss sich Augustinus an. Beide gingen ins Haus zu Augustinus' Mutter und berichteten ihr, was geschehen war. In der Folge beschloss er, keinen Beischlaf mehr zu praktizieren, auf Ehe und Beruf zu verzichten und ein kontemplatives Leben zu führen. Mit einigen Freunden zog er sich auf das Landgut eines Freundes zurück. In der Osternacht 387 ließ er sich gemeinsam mit seinem Sohn Adeodatus und seinem Freund Alypius in Mailand von Ambrosius taufen. Auf dem Weg nach Karthago starb seine Mutter Monica. In Karthago gehörten er und Alypius zur Gruppe der „Gottesdiener“ (servi Dei). Die Gruppe ließ sich auf Augustins Familienbesitz in Thagaste nieder, wo Augustinus weitere zwei Jahre lang sein kontemplatives Leben führte. In dieser Zeit starb sein Sohn Adeodatus.

AugustinusEr ging nach Hippo, um für die „Gottesdiener“ ein Kloster zu gründen. Er besuchte eine Predigt des Bischofs Valerius von Hippo und wurde bei dieser Gelegenheit von der anwesenden Gemeinde gedrängt, sich zum Priester weihen zu lassen, was er auch tat. Valerius stellte Augustinus ein Grundstück zur Verfügung, auf dem dieser das erste Kloster auf afrikanischem Boden gründete. Nach dem Tode des Valerius wurde Augustinus 396 Bischof von Hippo. Mit dem kontemplativen Leben war es vorbei. Er führte weiterhin ein Leben in Armut und bekämpfte sehr erfolgreich den Donatismus, der die Weihe von in der Verfolgung abgefallenen Bischöfen ablehnte. Augustinus betonte, dass die Sakramente auch dann gültig gespendet werden, wenn ein Bischof oder ein Priester Sünden begangen hat. Ex opere operato (lat.: „durch die vollzogene Handlung“) heißt: etwas wirkt unabhängig von der Einstellung dessen, der es tut. „Denn Christus ist in ihnen am Werk und vermittelt die Gnade, die sie bezeichnen, unabhängig von der persönlichen Heiligkeit des Spenders. Die Früchte der Sakramente sind aber auch von der inneren Verfassung ihres Empfängers abhängig.“ (Kompendium 229) Augustinus schrieb über 100 Bücher. Er entwickelte eine eigene Gnadentheologie, er schrieb die autobiographischen Bekenntnisse (Confessiones), die Schrift Über die Dreieinigkeit (De trinitate) und verfasste die Schrift „Über den Gottesstaat“ (De civitate Dei), die für Jahrhunderte gültige Unterscheidung zwischen irdischem Staat und Gottesstaat (civitas terrena und civitas Dei) (anders als im Islam!). Augustinus starb 430 während der Belagerung Hippos durch die Vandalen.

Augustinus setzte sich als Bischof von Hippo (ab 397 n.Chr.) mit dem Donatismus auseinander. Seit 70 Jahren bildete diese Abspaltung der katholischen Kirche in Norditalien eine eigene Kirche.
Schon als Priester der katholischen Kirche (ab 391 n.Chr.) sah er, dass die Gemeinde, die eine Minderheit in Hippo darstellte, unter Druck der donatistischen Mehrheit stand. Nachdem er die Auseinandersetzung mit dem Manichäismus abschloss, sah er die theologische Bekämpfung des Donatismus als seine wichtigste Aufgabe. Dieser Auseinandersetzung verdankt die Westkirche die Grundlage der sogenannten Ekklesiologie, der Verfassung der Kirche. Das wirkt bis heute auf das Verständnis der römisch-katholischen Kirche und auf die Kirchen der Reformation. Durch die Befassung mit dem Donatismus wurde Augustinus zur geistigen Autorität im lateinischsprachigen Raum.
Der Donatismus vertrat die Auffassung, dass die Sakramente, hier vor allem Taufe, Priesterweihe, Eucharistie, dann ungültig sind, wenn sie von einem offensichtlich unwürdigen Spender gespendet werden. Augustinus begegnet dieser Lehre mit dem Argument, dass der eigentliche Spender Jesus Christus ist. Die Donatisten lehrten die Wiedertaufe und in seiner wichtigsten Schrift „De baptismo“, „Die Taufe“ gegen die Donatisten geht es um die Gültigkeit und Wirksamkeit der Sakramente.
Es ging ihm auch um die Interpretation der Lehre des Märtyrerbischofs Cyprian (gest. 258), die die Donatisten für sich reklamierten.
Der Name Donatismus geht auf Bischof Donatus von Karthago zurück, der die donatistische Kirche von 315 bist 355 n. Chr. leitete.
https://www.basiswissen-christentum.de/index.php?id=332&style=default
Augustinus bringt vier Argumente gegen die Donatisten vor: 1. Einheit, 2. Universalismus, 3. Kirche als durchmischtes Gebilde, 4. Christus besitzt die Sakramente.

  1. Die eine Kirche darf nicht gespalten sein. Einheit ist ein Kennzeichen des Göttlichen.
  2. Die Kirche ist grundsätzlich und wesentlich universal. Es kann keine regionale Einzelkirche geben.
  3. Die Donatisten sehen sich als besondere Heilsgemeinde, die heilig und vollkommen ist. Aber bei Mt 13,24-30 steht das Gleichnis vom Weizen und dem Unkraut. Das widerlegt, dass die donatistische Kirche eine reine, heilige, Heilsgemeinschaft ohne Verunreinigung ist. Die Kirche ist hingegen ein durchmischter Körper, ein corpus permixtum. Erst im Endgericht kommt sieht man, wer und wie zur eschatoligischen Gemeinschaft im Himmel gehören kann. – Hier wäre eine heilige Hierarchie zu hinterfragen, deren Mitglieder im Zölibat, im Himmel leben. coelebs = unvermählt, wie die Engel im Himmel, coelum - der Himmel. Die Aussage, dass der Zölibat „nicht durch die Natur des Priestertums erfordert ist“ (2. Vatikanisches Konzil, Dekret Presbyterorum Ordinis n°16). Die Hierarchie (Hierarchie ιεραρχία heißt heiliger Ursprung und heilige Herrschaft, ιερός ist heilig) nimmt das Endgericht vorweg. Die geweihten Männer sehen sich durch das Zölibat schon im Himmel und nicht mehr dem Gericht unterworfen. Für Augustinus ist die wahre Kirche in dieser Welt noch in der irdischen Kirche unsichtbar verborgen. Die Donatisten und die Hierarchie der katholischen Kirche behaupten unzulässigerweise, mit der endzeitlichen, eschatologischen Kirche identisch zu sein.
  4. breadandwineChristus besitzt die Sakramente.

    Diese Vollendung geschieht dadurch, dass das Werk als solches richtig gespendet und gut empfangen wird. Spender und Spenderinnen der Sakramente sind dadurch Medien, durch die Gott zu den Empfängerinnen und Empfängern kommt. Seit Augustinus ist dies katholische Lehre. Lehrer dieser Sakramentenlehre sind Petrus von Poitiers, Innozenz III. und Thomas von Aquin. Dabei sind die Sakramente Ex Opere Operato, "aus dem vollzogenen Werk". Damit ist die selbsttätige Wirksamkeit der Sakramente gemeint. Die Sakramente sind Gottes Werke. Auch wenn der Spender oder die Spenderin kein astreines Leben geführt hat, fließt der Gnadenstrom zum Empfänger. Allein der Vollzug zählt. Festgelegt wurde diese Lehre im Konzil von Trient (1545 bis 1563).
    Bei der Eucharistie gibt es das Medium Brot, in das hinein sich Gott begibt und das von den Gläubigen als heilendes Therapeutikum konsumiert wird indem die Gläubigen zu Gott in Kontakt kommen. Auch das Medium Wein muss man hier erwähnen, der in vielen Gottesdiensten als Gottes-Medium getrunken wird, sodass Gott in die Herzen der Gläubigen kommen kann und sie in der Tiefe ihrer Seele heilen kann.
    Der Priester und der Bischof ruft zuerst den Heiligen Geist auf Brot und Wein herab, erzählt dann die Geschehnisse des letzten Abendmahles und spricht die Worte „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“. Dabei ist er ein Gottes-Medium, der sich für diese Wandlung, die Gott an dem Brot vollzieht, zur Verfügung stellt.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ex_opere_operato

  5. Die Sieben Sakramente sind: Taufe, Eucharistie/Kommunion, Firmung, Buße, Ehe (beide spenden sich das Sakrament), Krankensalbung, Weihe von Bischof, Priester, Diakon. Außer bei der Ehe sind die Geweihten die Sakramentenspender.
  1. Klasse, Augustinus: „Ich lobe den Tanz“: Seine Ideen sind: „Ich denke, daher bin ich.“ „Liebe und dann tu in der Liebe, was du willst.“ „Ein Mensch ohne Religion ist ein Wanderer ohne Ziel, ein Fragender ohne Antwort, ein Kämpfer ohne Sieg, ein Sterbender ohne neues Leben.“ „Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir, Gott.“ Eine Gruppe, gegen die Augustinus argumentierte, waren die Pelagianer. Sie meinten, dass Menschen ohne Sünde leben können, wenn sie sich immer für das Gute entscheiden. Augustinus hingegen sah die Menschen in der Verstrickung des Übels, in der Erbsünde gefangen. Ohne die Gnade Gottes (durch die Beziehung zu Gott) kann der Mensch nicht wirksam das Gute tun. Augustinus entwickelte neben der Erbsündenlehre die Lehre von der Prädestination, der Vorherbestimmung. Beide Lehren werden in heute in der Katholischen Kirche anders interpretiert. Hingegen ermöglichte seine Zwei-Reiche-Lehre in Europa die Trennung von Religion und Staat.

Zum Überlegen

Das Große Glaubensbekenntnis (rechte Spalte) ist eine Erweiterung des Credos von Nicäa (325) auf dem Konzil von Konstantinopel (381 n. Chr.). Es wurde am Konzil von Chalcedon (451 n.Chr.) noch einmal vorgelesen und bestätigt. Im neuen Gotteslob steht es Nr. 586/2.

 

Das Glaubensbekenntnis von Nizäa (325)

Das Große Glaubensbekenntnis,

das sogenannte Nicäno-Konstantinopolitanum (381)

Wir glauben an einen Gott,

Wir glauben an den einen Gott,

den allmächtigen Vater,

den Vater, den Allmächtigen,

 

der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,

den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.

die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,

Und an den einen Herrn Jesus Christus,

den Sohn Gottes,

Gottes eingeborenen Sohn

der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist,

das heißt aus dem Wesen des Vaters

aus dem Vater geboren vor aller Zeit,

Gott von Gott, Licht vom Licht,

(kath.: Gott von Gott) Licht vom Licht,

wahrer Gott vom wahren Gott,

wahrer Gott vom wahren Gott,

gezeugt, nicht geschaffen,

gezeugt, nicht geschaffen,

eines Wesens mit dem Vater;

eines Wesens mit dem Vater;

durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist;

durch ihn ist alles schaffen.

der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen

Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmelgekommen

und Fleisch geworden ist,

hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria,

Mensch geworden ist,

und ist Mensch geworden.

 

Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,

gelitten hat

hat gelitten und ist begraben worden,

und am dritten Tage auferstanden ist

ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift

und aufgestiegen ist zum Himmel,

und aufgefahreninden Himmel.

 

Er sitzt zur Rechten des Vaters

und wird wiederkommen, um die Lebenden und die Toten zu richten;

und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten;

 

seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

und an den Heiligen Geist.

Wir glauben an den Heiligen Geist,

 

der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und an die eine, heilige, katholische (allgemeine) und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt. Amen

 

Die einzelnen Inhalte des Glaubensbekenntnisses haben Auswirkungen auf das Leben von Christinnen und Christen, die mit Jesus und dem Heiligen Geist leben wollen.

Augustinus3Das Bekehrungserlebnis von Augustinus.
In einem Zustand religiöser Unruhe und Ungewissheit, so schreibt er dort, verließ er das Haus, in dem er in Mailand zu Gast war, und ging, gefolgt von seinem Freund Alypius, in den Garten. Als ihm sein religiöses Elend klar wurde, brach er in Tränen aus; er entfernte sich von Alypius, legte sich unter einen Feigenbaum, weinte und sprach zu Gott. Plötzlich hörte er eine Kinderstimme, die immer wieder rief: „Nimm und lies!“ (Tolle lege!) Da er etwas Ähnliches über den Wüstenheiligen Antonius gelesen hatte, verstand er, was gemeint war: Gott gab ihm den Befehl, ein Buch aufzuschlagen und die Stelle zu lesen, auf die sein Blick als erste fallen würde. Er ging zu Alypius zurück, schlug die Paulusbriefe auf, die er bei ihm hatte liegen lassen, und las: „Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so sehr für euren Leib, dass die Begierden erwachen.“ Nach dem Lesen dieser Stelle strömte das Licht der Gewissheit in sein Herz.
(Römer 13,13-14 Einheitsübersetzung abg. 15.4.2016, Text aus: Leo Bibber, abg. 15.4.2016 http://www.leobigger.com/2010/01/augustinus-bekehrungserlebnis/ Augustinus, achtes Buch, 12,29)

Die Geschichte vom Birnendiebstahl und die Bosheit des Menschen.
Im zweiten Buch der Confessiones erzählt er von einem Birnendiebstahl. Irgendwann in einer Nacht hatte Augustin zusammen mit seinen Freunden einen schwerbeladenen Birnbaum geplündert und die Birnen weggeschafft, um sie den Schweinen vorzuwerfen. Sie hatten weder Hunger noch besondere Lust auf Birnen. Augustin betont ausdrücklich, er wollte einen Diebstahl begehen, obwohl keine Not ihn dazu gezwungen habe, weder Mangel an Nahrung noch sonst ein Grund habe ihn bewogen, diesen Diebstahl auszuführen, sondern nur der Überdruss am Guten und "das feiste Behagen "am Bösen". Sein Motiv: "Ich wollte mich ja auch gar nicht an der Beute vergnügen, auf die ich beim Stehlen aus- ging, sondern allein an dem Diebstahl und der Sünde" (Confessiones. 2,9). (S.13-14)

An diesem von seinem materiellen Wert her relativ geringfügigen Vorfall geht Augustin auf, wie tief die Bosheit im menschlichen Herzen ist: "Dieses Herz soll dir auch sagen [ ... ] dass ich abgrundtief schlecht war, meine Bosheit eben nur die Bosheit zum Grunde hatte" (Confessiones 2, 4). Und diese Bosheit war nicht etwa nur als passive Anlage im Menschen vorhanden, nein, Augustin betont ausdrücklich: "Ich liebte meine Sünde. Nicht das, wonach ich in der Sünde griff, sondern mein Sündigen selbst" (ebd.). Hier kündigt sich an, was der späte Augustin in seiner Gnadenlehre zu betonen nicht müde wird: "Der Mensch hat aus sich nichts als Sünde und Lüge" (In Iohannis evangelium tractatus 5, 1). (S.14)
(Aus: Wilhelm Geerlings, Augustinus, Verlag Herder, Freiburg, o.J. S. 13-14)

 Überpointierte Thesen:

  1. Ohne Gnade Gottes kann der Mensch nicht lieben und nichts Gutes tun.
  2. Die Menschheit ist ohne Jesus voll von abgrundtiefem Neid, Bosheit, Sünde und Lüge.
  3. Ohne Verbindung mit Christus sind die Menschen absolut verloren.
  4. Auch in anderen Religionen werden Menschen durch Jesus Christus gerettet
  5. Wenn ein Priester mit schwerer Sünde Sakramente spendet, sind sie nicht wirksam.
  6. Wenn ein Priester mit schwerer Sünde Sakramente spendet, sind sie trotzdem wirksam.
  7. Durch die Sakramente wird der kranke Mensch auch ohne Gott geheilt
  8. Durch die Sakramente kommt der / die Gläubige in heilenden Kontakt mit Gott

(Autor Johannes Daxbacher)

Weiterführende Literatur: Die christologischen Positionen bis 400 n. Chr. und die Ideen Augustinus (6. Klasse S. 78-82)