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St. Florian
St. Florian

An vielen Häusern sieht man das Bild eines römischen Offiziers mit Helm und Fahne, ein Wassergefäß in der Hand, womit er das Feuer eines brennenden Hauses löscht. Es ist der hl. Florian, der besonders als Patron in Feuersgefahr und Wassernot verehrt wird.
Der heilige Märtyrer soll deutscher Herkunft und in dem kleinen Dorf Zeiselmauer unweit Wien geboren sein. Nach dem römischen Martyrologium lebte er als römischer Beamter in Cetium (St. Pölten). Als junger Christ betete er, als bei einem Feuer nichts mehr helfen schien. Das Haus wurde wunderbarer Weise verschont. Zur Zeit der unter Diokletian erneut ausbrechenden Christenverfolgungen erging auch für die römische Provinz Norikum (Nieder- und Oberösterreich) der Befehl zur Verfolgung der Christen. Der Statthalter Aquilinus (Lauriacum, Lorch) machte sich baldigst an die Ausführung des kaiserlichen Edikts.
Er ließ die Christen überall aufspüren und gefangennehmen. Da viele nicht zum Abfall zu bewegen waren, warteten schon vierzig Gläubige, darunter viele Soldaten, in den Gefängnissen auf ihren Tod.
Florian hörte von der Einkerkerung der Soldaten und machte sich sofort auf, um ihnen beizustehen. Auf dem Wege stieß er auf einen Trupp Soldaten, die man ausgesandt hatte, weitere Christen zu fangen und vor den Statthalter zu führen.
Florian bekannte sich, ihnen gegenüber als Christ und ließ sich zu Aquilinus bringen. Dieser wollte mit dem angesehenen und tüchtigen Offizier nichts zu schaffen haben und redete ihm freundlich zu, den Göttern zu opfern. Florian wies das Ansinnen jedoch von sich und entgegnete furchtlos, daß er bereit sei, jede Qual für Christus zu leiden.
Als Aquilinus nun über ihn spottete, hob Florian die Augen zum Himmel auf und betete laut zu Gott um Kraft. Über dies Bekenntnis wurde der Statthalter wütend und ließ Florian grausam foltern. Als der Heilige die Marter standhaft ertrug, wandte man noch schrecklichere Mißhandlungen an.
Aber auch sie erschütterten den Beamten nicht in seiner Treue zu Christus. Nun sah der Statthalter ein, daß er Florian nicht beikommen konnte, und erteilte den Befehl, ihn in den Fluten der reißenden Enns zu ertränken. Auf der Brücke angekommen, wurde dem Heiligen ein Stein an den Hals gebunden. Nachdem ihm der Henker auf seine Bitte noch eine kurze Frist zum Beten gewährt hatte, kniete Florian nieder und empfahl sein Leben freudigen Herzens Gott.
Aber keiner wollte den verdienten Offizier in die Tiefe stoßen. Plötzlich drängte sich ein junger Mensch heran und gab dem Gefesselten von rückwärts einen Stoß, so daß dieser über die Brücke in den Fluß hinabfiel. Doch als der ‚Henker' sich von seiner Tat überzeugen wollte, sah er nichts mehr, denn er war plötzlich erblindet. Das geschah um das Jahr 304.
Über die Bergung der Leiche des Heiligen berichtet die Legende wunderbare Dinge. Seine Reliquien wurden von den Gläubigen geborgen. Später erbaute man an seiner Grabstätte eine Kapelle, um die herum sich fromme Einsiedler niederließen. Daraus entstand das berühmte Stift der Augustiner - Chorherren St. Florian bei Linz. Die prachtvolle Kirche birgt einen Teil der Reliquien des heiligen Blutzeugen. Polen, das in Krakau einige Reliquien von ihm besitzt, und Linz verehren Sankt Florian als ihren Patron. Zahlreich sind die Dokumente, welche von der Kraft seiner Fürbitte Zeugnis geben.
Dargestellt wird der Heilige als Soldat, mit Schwert und Kriegsfahne, Wasserkübel in der Hand, ein brennendes Haus löschend, Stein um den Hals. Seine Hilfen sind sehr vielfältig: gegen Feuers- und Wassergefahr, Kämpfe, Sturm, Unfruchtbarkeit der Felder, Dürre. Er ist Schutzheiliger der Bierbrauer, Hafner, Böttcher, Kaminfeger und der Feuerwehrleute. Die Florianimessen werden um den 4. Mai gefeiert, seinem Gedenktag.

Legende
Die Legende berichtet, daß die Leiche des Heiligen von den Wogen des Flusses mitsamt dem Stein emporgehoben und an einen erhöhten Ort getragen worden sei. Die Fluten sind mitleidiger als die Menschen. Ein mächtiger Adler schwang sich alsbald mit ausgebreiteten Flügeln aus den Wolken hernieder und verteidigte den Leichnam gegen jedes Verunehren seitens der Heiden. In der Nacht erschien der hl. Märtyrer einer aktiven Frau mit Namen Valeria und bat sie, seinen Leib zu beerdigen. Die Frau war gleich bereit, nahm einen Wagen mit zwei Ochsen und begab sich an den bezeichneten Ort. Dort lud sie den Leichnam auf und fuhr mit der Last ihrem Landgute zu. Aber die Ochsen konnten nach längerer Zeit nicht mehr ziehen, sie blieben ermattet und durstig stehen. In dieser Not flehte die Christin inständig zu Gott um Hilfe, und siehe da, plötzlich sprudelte eine Quelle frischen Wassers aus dem Boden und erquickte die durstenden Tiere, die nun munter weiter ihres Weges zogen. Auf dem Landgute angekommen, legte die Frau den Leichnam in ein schönes Grab und Gott verherrlichte seinen treuen Diener durch viele Wunder. Im ‚Floriansbrunnen' in St. Florian /OÖ spendet die Quelle heute noch Wanderern und Pilgern ihr kräftiges, erquickendes Wasser.