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Was die Katholische Kirche über die anderen Religionen sagt

Buddha auf dem UnnennbarenDas Zweite Vatikanische Konzil gab am 28.10.1965 eine Erklärung ab, wie die katholische Kirche zu den nichtchristlichen Religionen denkt.

Sie sieht ihre Aufgabe darin. die Einheit und die Liebe unter den Menschen zu fördern. Deswegen schaut sie darauf, was „den Menschen gemeinsam ist“ und was „sie zur Gemeinschaft untereinander führt.“ Sie sieht, dass alle Völker eine einzige Gemeinschaft sind, die Gott als ihren Ursprung und ihr Ziel haben. Die Bischofsversammlung zählt die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins auf. Z.B.: Was ist der Sinn und das Ziel unseres Lebens?

Dann geht der Text auf die verschiedenen alten religiösen Kulturen ein, auch auf Hinduismus und Buddhismus. Es kommt der entscheidende Absatz:

Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selbst für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.

Nicht selten, so sagen die Bischöfe, gibt es einen „Strahl der Wahrheit“ in den anderen Religionen, der alle Menschen erleuchtet. Dieser Strahl der Wahrheit kann in den anderen Religionen unterschiedlich sein, kommt aber von dem einen Gott.

Die katholische Kirche sieht sich als Verkünderin von Jesus Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. In ihm finden die Menschen die Fülle des religiösen Lebens – nicht nur einen Strahl der Wahrheit.

Christinnen und Christen werden beauftragt, mit anderen Religionen zusammenzuarbeiten, den christlichen Glauben zu leben und das Gute in den anderen Religionen zu respektieren.

Die Kirche spricht sich gegen „jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen,“ aus, „weil dies dem Geist Christi widerspricht“. Dadurch wird jeder Rassismus abgelehnt und die Religionsfreiheit unterstützt.

Zur Erklärung: Das Zweite Vatikanische Konzil war die Zusammenkunft 1963-1965 aller katholischen Bischöfe in Rom.

LINK ZUR ERKLÄRUNG NOSTRA AETATE, ÜBER DAS VERHÄLTNIS DER KIRCHE ZU DEN NICHTCHRISTLICHEN RELIGIONEN

AUFGABEN
Wenn du den den obigen Text gelesen hast, lies auch auf Seite 16 im Buch die vier Absätze zur Erklärung und beantworte die Fragen:

1. Notiere, was alle Völker gemeinsam haben:

2. Schreibe auf, was die Menschen von den Religionen erwarten:

3. Notiere, was die katholische Kirche nicht ablehnt:

4. Schreibe auf, was die Kirche ablehnt:

5. Notiere, was Jesus Christus für Christinnen und Christen bedeutet (siehe obigen Text):

6. Zeichne und male einen "heiligen Strahl der Wahrheit":